Maren
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Achtung: Gibt nur Gutschein und nicht das Geld zurück, wenn man sich verkauft hat!
Eine sehr nette, kleine Boutique mit einer netten Angestellten und stilvollen Sachen, wenn auch meist nicht mein Stil. Heute habe ich zum ersten Mal etwas Tolles im Fenster entdeckt, bin reingegangen, habe es anprobiert, war mir nicht ganz sicher, habe es gekauft. Zuhause dann doch die Ernüchterung, dass es so toll für mich doch nicht ist. Also zurück zur Boutique, um es zurück zu geben. Die Angestellte hatte bereits gesagt, Rückgabe nur gegen Gutschein, insofern muss ich mir auch an die eigene Nase fassen, ich wollte trotzdem versuchen, meine knapp 50 Euro zurück zu bekommen. Leider nein. Die Angestellte hat sogar extra die Chefin angerufen und gefragt. Jetzt sitze ich hier mit einem 50 Euro Gutschein von einer Boutique, die meist nicht meinen Stil hat. Was soll ich damit? Das ist irgendwas zwischen frustrierend, ärgerlich, traurig. Leider habe ich gegen meinen eigenen Grundsatz verstoßen: Ich kaufe nirgendwo, wo man nicht anstandslos sein Geld zurück bekommt, wenn man sich verkauft hat. Das ist zum Beispiel im Schuhgeschäft Köchling so. Deshalb kaufe ich dort auch immer wieder. Denn ich weiß, wenn ein Kauf schief geht, kann er korrigiert werden. Bei Inside Fashion leider nicht. Das ist eine sehr schlechte und unfaire Regelung und ich werde die kleine Boutique zukünftig lieber weiträumig umrunden. Übrigens: Auch der Angestellten war es unangenehm, auch sie fand diese Regelung nicht gut. Liebe Chefin, bitte überdenken. Schadet Ihrem Ruf und schreckt Kunden ab. Und ich frage mich, inwiefern Sie das nötig haben, denn Ihre stilvolle Boutique wird vermutlich gute Kundinnen mit Budget anziehen, und auch die sind sicher dankbar, falls sie sich verkauft haben, wenn sie Ihr Geld zurück bekommen. Stilvolles Verhalten, passend zu Ihrer stilvollen Boutique, wäre das.
Update 23. Juli 2024
Vielen Dank an Pia, die sich unendlich Mühe gegeben hat, doch noch etwas zu finden, worin ich mich wirklich wohl fühle - es wurde vor allem eine Sonnenbrille, die wirklich auf Anhieb ein Knaller war, darüber freue ich mich. Auch darüber, dass Pia mit mir wirklich den gesamten Laden durchforstet hat, in der Hoffnung, doch noch etwas wirklich Tolles zu finden. Sie gab sich alle erdenkliche Mühe.
Schließlich fanden wir eine andere Lösung: Eine Kundin fand ein für sie wundervolles Kleid. Mit Pias Einverständnis fragte ich sie, ob ich ihr meinen Gutschein überlassen dürfe. Sie war sofort einverstanden, gab mir den Gegenwert und bezahlte ihr Kleid teils mit meinem Gutschein. Danke, Pia! Und danke, liebe Kundin!
Als ich den "Zwangskauf" endlich los war, machte das Stöbern im Laden endlich wieder Spaß und ich fand schließlich auch noch ein Kleid, mit dem ich jetzt liebäugele. Diesmal habe ich es mir zurück legen lassen, schlafe darüber und werde es, wenn, morgen auf der Webseite dieser Boutique bestellen, denn dann habe ich ein 14tägiges Widerrufsrecht und kann das Problem umgehen.
Zu Ihrer Antwort auch noch ein paar Worte:
Nein, ich finde die Kritik kein bisschen ungerechtfertigt. Ja, es war kommuniziert, das hatte ich ja auch schon selbst so beschrieben. Doch das ist nicht alles:
Mit welchem Gefühl möchten Sie, dass Kunden bei Ihnen einkaufen? Unter Zwang, frustriert, mit der Pistole auf der Brust keinesfalls einen Auswahlfehler zu machen, der sich nur sehr unschön korrigieren lässt? Oder mit dem befreiten Gefühl, neugierig stöbernd, lächelnd, etwas Tolles für sich findend?
Marketing bedeutet, eine Markierung im Kopf potenzieller Kunden zu hinterlassen. Welche Markierung wünschen Sie sich, mit welchem Gefühl sollen sich Kunden an Sie erinnern?
Und ja, natürlich hat es eine kleine Boutique zu Amazon-Zeiten schwer. Um damit umzugehen, haben Sie sich super positioniert und bieten ausgefallene Sachen an.
Doch ich bin mir sehr sicher, dass dieser Zwang Sie Geld kostet. Kurzfristig können Sie eingenommenes Geld behalten. Aber wie viele Kunden kommen nicht wieder und was kostet das?
Ratsam wäre, einen Umtausch innert 3 Tagen anzubieten. Damit minimieren Sie Ihr Risiko.